Nur mal kurz

Hallo, Ihr Lieben,
nun hab ich auch mal wieder Zeit mich zu melden... Habe heute frei - und meine Kollegen hatten bis jetzt Erbarmen und haben noch nicht angerufen (momentan müssen wir nämlich jeden Tag versuchen, Kollegen aus dem Frei zu holen, weil jemand krank ist). Juhu, wahrscheinlich bleibt's dabei, dass ich heute zuhause bleiben darf ;-)

Zuallererst ein Hallo an Bärbel und Alfred D. - ich hoffe, Ihr lasst Euch etwas von Stef und ihren beiden Männern anstecken... und natürlich auch von unseren Berichten... Der Weg nach Överlida führt fast direkt hier durch unseren Wald (naja, nicht ganz, aber wenn Ihr mal nen kleinen Umweg fahren wollt, dann seid Ihr herzlich willkommen, Käffchen gibt's immer). Und vielleicht landen ja auch Eure Umzugskartons hier irgendwann in der Gegend???

Nun meine Danksagungen: Liebe Kerle, Iris und Rahel - DANKESCHÖN!!!!!!!! Alles angekommen! Ich hab geheult vor Freude. Bin eigentlich nicht sooo am Wasser gebaut, aber Ihr habt mein Heimweh etwas auflodern lassen... Karten und Kalender hängen an unserem Essplatz (der zentrale Punkt des Hauses) und die CD läuft auf der Fensterbank desselben. Schmacht. Ich hab mich so gefreut, als ich die Post aus dem Briefkasten holte.
Ja, manchmal ist das mit dem Heimweh schon ne Sache. Uns geht es total gut hier und uns gefällt es hier super. Und trotzdem kommt es immer mal wieder phasenweise hoch, das Heimweh. Nach Familie und Freunden halt. Denn klar, man darf sich nichts vormachen, bis das hier mal soweit ist, dass man auch so richtige Freundschaften geschlossen hat, das dauert natürlich lange. Fängt schon damit an, dass man 1. mit den Leuten, die man hier kennenlernt, nur über aktuelle Dinge sprechen kann, man hat noch keine gemeinsam erlebten Dinge, und 2. fehlt einem manchmal echt das Vokabular, um das auszudrücken, was man so zwischen den Zeilen mitsagen will. Das ist echt mies, man kann echt kaum so 100%ig ausdrücken, was man fühlt, will oder denkt, denn in seiner Muttersprache nutzt man viel mehr "Zwischenwörter" (keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll), man umschreibt viel mehr, führt mehr aus. Das kann man auf Schwedisch noch gar nicht. Ist mir früher nie aufgefallen (Ihr wisst ja, dass ich gerne rede *grins*), aber jetzt - wo ich ab und zu ein vokabelbedingtes Stopp einlegen muss - fühle ich mich manchmal echt eingeschränkt.

Ach ja, wir sind gerade dabei, im Sturzflug unsere Möbel herzuorganisieren. Die stehen immer noch bei Marius in der Halle und warten, aber unser Haus hier hat ja auch noch Möbel. Nun bekam ich vor 2 Tagen die Info von meiner Mutter, dass in der Halle nun auch Ratten wohnen würden - und plötzlich (ich hänge Frank ja schon seit mindestens 10 Wochen in den Ohren, dass ich meine Möbel und Bücher etc. hier haben möchte, damit ich mich richtig einleben kann) - plötzlich sieht mein Mann seine geliebte Couch in Gefahr und beginnt in Windeseile irgendwie zu organisieren, dass wir unseren Kram hierher kriegen. Warum müssen erst so'ne pelzigen Ekelviecher mit endlos langem Schwanz kommen, damit mein Mann mal in die Hufe kommt???????????????????????
Keine Ahnung, ob er es schafft, das nun alles zu organisieren, ich lass mich überraschen, wenn er nachher wieder nach Hause kommt.
So, nun werde ich hier etwas Klarschiff machen, denn morgen bekommen wir Besuch von lieben Leuten aus Borås und Umgebung. Mit denen verstehen wir uns total gut - und wir hoffen, dass wir irgendwann die sprachliche Barriere soweit runterschrauben können, dass man über alles Klönen kann... So, jetzt geh ich putzen.