Meine ersten beiden Tage in Borås

Ich bin sooo müde.
Ich hatte den ersten Tag ja Spätdienst von 14 bis 22 Uhr, danach eine Stunde Fahrt nach Hause und am nächsten Tag wieder um kurz vor 5 aufstehen, weil ich um halb 7 wieder zurücksein musste. Das schlauchte.
Ich fühl mich da gerade wie ein Azubi im 1. Lehrjahr. Nichts von dem, was die da machen, kann ich. Blutabnehmen war klar. Okay, aber von allen Medikamenten, mit denen die arbeiten, kenne ich ganze 2 Stück... Hab immer versucht, zwischendurch mal die Namen der Medis rauszuschreiben und dann in der schwedischen roten Liste zu gucken, wofür die denn sind.
Ansonsten finde ich die Mitarbeiter bis jetzt sehr nett. Mit der Abteilungsleitung kann ich immer noch nicht viel anfangen - vor der habe ich echt Schiss. Und ich versteh die auch kaum. Entweder spricht die zu schnell oder mit Dialekt, ich weiß nicht. Die anderen, die verstehe ich ziemlich gut. Nur mit dem Reden bei mir, da traue ich mich kaum. Das ist so schwer.
Ich bin ersteinmal einer Schwester zugeteilt worden, der renne ich die ganze Zeit hinterher. Die ist sehr lieb und erklärt mir alles. Ich hab nur das Gefühl, dass ich ihr wie ein Klotz am Bein hänge und sie blockiere, denn ich kann ihr kaum Arbeit abnehmen. Von dem ganzen Organisationskram habe ich keine Ahnung, kann ich auf schwedisch auch noch nicht, und für alles andere braucht man ein PC-Passwort, das hab ich noch nicht. Naja.
Ich bin nach meinem 2. Tag echt nach Hause gekrochen. Ich konnte nicht mehr. Ich war sooo müde, hätte nur noch heulen mögen. Ein Glück hatte die Schwester, der ich zugeteilt wurde, heute frei, ich daher auch. Morgen muss ich wieder hin, habe Spätdienst, Sa. dann Früh, So. Spät und Mo. dann wieder Früh. Habe daher in den nächsten 4 Tagen zweimal den ekligen Spät-Früh-Wechsel, mal sehen, wie ich das wegstecke mit den 5 Stunden Schlaf. Vielleicht gewöhne ich mich auch dran. Ansonsten ist es echt nett, von den Patienten her und auch von der Personalstärke etc. Gefällt mir wirklich gut, aber es ist von der Sprache her superschwer, und der ganze Kram, der hier in den Bereich der Krankenschwester gehört, der ist halt total neu.
Noa geht es in der Dagis super. Sie weint kaum, wenn Frank sie hinbringt, und dann quakt sie überhaupt nicht mehr. Sie spielt toll mit den Kindern, macht ihren Mittagsschlaf, hilft beim Tischdecken und will nicht nach Hause, wenn man sie abholen will... Echt schön.
Frank hat morgen seinen letzten Ferientag, Montag geht es wieder zurück in die Schule. Hähä.
Am Sa. werden wir Thomas in seinem Haus besuchen fahren, der ist ja nun am Die. ausgezogen. Nun sind wir allein hier. Schade. Ungewohnt. Aber schön für ihn, denn bald kommen Yvelette und die Kids nach, dann sind sie alle wieder zusammen.
So, ich muss wieder Schlafen, Kraft tanken für die nächsten 4 Tage...
Viele liebe Grüße von hier aus!